Aktuelles
Die Welpen werden bei uns entsprechend ihrem Entwicklungsstand gefördert. Das schafft einen engen Bezug zum Menschen und ist die Basis für entspannte Hunde.
Der Züchter legt die Grundlagen für einen entspannten Familienhund
Ob ein Hund ein entspanntes Familienmitglied wird, hängt von mehreren Faktoren ab.
Die wesentliche Grundlage für einen entspannten Hund wird in den ersten acht Wochen beim Züchter gelegt. Welpenfrühförderung heißt hier das Zauberwort. Der Welpe durchläuft während dieser acht Wochen verschiedene Entwicklungsstufen, in denen der erfahrene Züchter wichtige positive Impulse für das spätere Verhalten des Hundes setzen kann oder es bei Unkenntnis und Missachtung eben auch gründlich versauen kann. Deshalb sollte nicht jeder, der Hunde vermehrt, als Züchter bezeichnet werden.
Neonatale Phase
In den ersten zwei Lebenswochen sind Augen und Ohren des Welpen noch geschlossen. Der Welpe nimmt seine Umwelt über Berührungsreize und Geruch wahr. Schlafen und saugen bestimmen den Tag. Die Wärmeregulation funktioniert noch nicht allein, Gruppenkuscheln ist Überlebenswichtig.
In dieser Phase ist es wichtig, dass die Welpen den Geruch des Menschen als positiv wahrnehmen. Kuscheln mit jedem einzelnen Welpen ist angesagt.
Untersuchungen haben gezeigt, dass taktile und thermische Stimulationen in dieser Phase die Stressresistenz des erwachsenen Hundes deutlich verbessern. Eine gute Hundemutter macht das bei ihren Welpen auch. Sie stupst die Welpen scheinbar grundlos mit der Nase um und schleckt sie ausgiebig. Das hat nicht nur Hygiene Gründe, sondern fördert auch die Stresstoleranz des Welpen.
Übergangsphase
In der dritten Lebenswoche öffnen sich Augen und Ohren. Die Wärmeregulierung klappt alleine. Die nähere Umgebung wird erkundet und der Bewegungsradius wird größer. In dieser Phase sollten Alltagsgeräusche und Lichtwechsel als stimulierende Reize sorgen. Alles in der richtigen Dosis. Und natürlich kuscheln nicht vergessen.
Sozialisierungsphase
Ab Beginn der vierten Woche läuft die Gehirnentwicklung auf Hochtouren. Die Erfahrungen der nächsten Wochen sind entscheidend dafür, welche neuronalen Verknüpfungen im Welpengehirn angelegt und später genutzt werden können. Jede Lernerfahrung ist wichtig. Der ideale Zeitpunkt um neue Menschen und andere Tiere kennen zu lernen, neues Spielzeug, Geräusche, Untergründe etc. zu erleben und zu verarbeiten.
Etwa in der sechsten Woche werden Ängste gebildet. Eine wichtige Schutzfunktion vor allzu sorglosem Umgang mit gefährlichen Situationen. Wichtig ist hier, dass der Welpe vorsichtige Erfahrungen mit Höhe machen kann, wackelnde Untergründe oder Tunnel kennen lernt und im Spiel mit seinen Geschwistern und erwachsenen Hunden den richtigen Sozialumgang lernt.
Genetische Grundlagen
Aufzucht und Verhalten beeinflussen etwa 65% der Entwicklung. Genetische Einflüsse sind jedoch auch zu berücksichtigen. Der Züchter sollte bei der Verpaarung darauf achten keine aggressiven aber auch keine ängstlichen Hunde zu nehmen, deshalb gibt es bei einigen Rassen Wesenstests vor der Zuchtzulassung. Dies ist aber nicht überall vorgeschrieben.
Der richtige Hund in die richtige Familie
In der siebten Lebenswoche führe ich mit den Welpen Wesenstests durch. Damit lässt sich der Grundcharakter der Welpen feststellen und der Test ist die Basis für die Verteilung der Welpen auf die richtige Familie. Sie erhalten einen Bericht über die Testergebnisse und Empfehlungen zu jedem einzelnen Welpen. Wie können sie ihn fördern und wo müssen sie ihn ggf. bremsen.